fassade postplatz

3.rang 2003
mehrfachbeauftragung postplatz in dresden


erläuterungstext

Der Standort des vorgesehenen Projektes "Wilsdruffer Tor" liegt in prominenter Lage am Postplatz, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zwinger in Dresden. Der neue Kubus wird nicht in Einzelbaukörper unterteilt, sondern als zusammenhängendes Gehäuse mit unterschiedlichen Öffnungen in die Stadträume hinein entworfen. Für das Gebäude wird eine doppelschichtige Fassade entwickelt. Das äüssere Erscheinungsbild wird in Anlehnung an die historischen Fassaden und der Übertragung in zeitgenössische Architektur mit einer halbtransparenten Hülle aus Terracotta verkleidet. Kleinformatige, vertikale Terracottastäbe – Baguettes prägen das komplette Gebäude zurückhaltend in den Ansichten, sowie in der Dachaufsicht. Das Gebäude erscheint als ruhiger, sandfarbener und aufgelockerter Kubus, durch welchen das Innenleben der zweiten Fassade aus Glas durchscheint. Diese zweite Fassade , thermische Haut" wird in einem Abstand von ca. 60cm komplett aus Glas vorgeschlagen. Durch den Einsatz von verschiedenen Verglasungen und Glasarten werden alle unterschiedlichen Funktionen gelöst. Raumhohe Schiebeelemente, raumhohe DrehKippflügel, transparente oder mattierte Brüstungen... können in die Struktur integriert werden. Als Gesamtkubus entsteht eine geschichtete Fassade. In der Tagansicht erscheint aus der Ferne die Terracottafassade prägend, aus der Nahansicht lässt die Terracottafassade Raum und Durchsicht für das gläserne Gebäude und deren Inhalte. In der Nachtansicht können durch die Schichtungen unterschiedliche Lichtstimmungen im Stadtraum, im Zwischenraum und im Innenraum erzielt werden. Der Kubus wird durch unterschiedliche Öffnungen in den Fassaden gegliedert, lässt jedoch den Gesamtkubus unzerstört. Zur Wilsdruffer Straße wird der Strassenraum durch das neue Gebäude begrenzt, es entsteht ein großes Tor mit Durchgang zum Postplatz, das Wilsdruffer Tor. Durch eine präzise, disziplinierte Umsetzung des Konzepts wird ein hervorragendes Gebäude entstehen, welches großen Respekt vor den historisch bedeutsamen Bauwerken zeigt und eine eigene moderne Architektursprache für Dresden spricht.